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Nordkorea

Neue Diskussion um verborgene Raketenbasen in Nordkorea

2018-11-15

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

Während die Atomverhandlungen zwischen Nordkorea und den USA stillstehen, hat das Thema der verborgenen nordkoreanischen Raketenstützpunkte erneut eine Kontroverse ausgelöst. Das Zentrum für Strategische und Internationale Studien CSIS in den USA berichtete am Montag, dass es mindestens 13 versteckte Raketenbasen in Nordkorea identifiziert habe. Zum Thema sagt der Professor für internationale Beziehungen an der Handong-Global-Universität, Park Won-gon:


Beyond Parallel zufolge, einem Programm, das bei CSIS auf die koreanische Halbinsel spezialisiert ist, wurden die Stellen von mindestens 13 der schätzungsweise 20 Raketen-Stützpunkte identifiziert, die von Nordkorea nicht kenntlich gemacht wurden. Auch veröffentlichte es in seinem Bericht Satellitenfotos von der Raketenbasis Sakkanmol. Die New York Times berichtete mit dem Hinweis auf die Analyse von CSIS, dass Nordkorea 16 verborgene Raketenstützpunkte habe, und dass dies eine „große Täuschung“ darstelle. Die Berichte lösten eine kontroverse Diskussion aus. 


In dem Bericht von CSIS hieß es, dass der Stützpunkt Sakkanmol in der Provinz Nord-Hwanghae aus sieben längeren Tunneln bestehe, die bis zu 18 Raketenfahrzeuge bergen könnten. Verborgene Basen wie diese stellten womöglich eine militärische Bedrohung dar. Angesichts des Stillstands in den Verhandlungen zwischen Nordkorea und den USA über das nordkoreanische Atomprogramm dürfte der Bericht Regierungsvertreter in Washington dazu bewegen, mehr Vorsicht im Umgang mit Pjöngjang zu fordern: 


Eine der Hauptgründe des Tauziehens zwischen Nordkorea und den USA ist Pjöngjangs Weigerung, sein Nuklear- und Raketenprogramm offenzulegen. Der CSIS-Bericht zeigt, dass selbst ein privates Institut wichtige Raketen-Einrichtungen in Nordkorea aufspüren kann. Ich denke, das ist auch eine Warnbotschaft für Trump. CSIS warnt, dass der amerikanische Präsident keinen sogenannten Big Deal mit Nordkorea eingehen sollte, indem ein Friedensvertrag im Gegenzug für Nordkoreas nur teilweisen Abbau seiner Nuklear- und Raketenreinrichtungen unterzeichnet wird.   


Viele US-Regierungsbeamte könnten sich angesichts des Berichts fragen, ob Nordkorea es wirklich ernst meint mit der Erklärung, eigenständig die Denuklearisierung durchführen zu wollen. Sie könnten fordern, dass Nordkorea seine Programme vollständig offenlegen solle: 


Der Bericht hebt noch einmal die Gefahr der ballistischen Raketen hervor. Eines der wichtigsten Ziele der Regierung Trumps hinter ihrem Rückzug aus dem Atomabkommen mit dem Iran war es, das Land von der Entwicklung von ballistischen Raketen abzuhalten. US-Außenminister Mike Pompeo soll bei seinem vierten Besuch in Pjöngjang im vergangenen Monat auch die Raketenfrage angesprochen haben. Ich denke nicht, dass sich die Ansichten der Regierung Trumps komplett von dem Inhalt des CSIS-Berichts unterscheiden. Nach dem Nordkorea-USA-Gipfeltreffen am 12. Juni sagte Trump, dass Nordkorea die vollständige Denuklearisierung versprochen hat. Natürlich enthält diese auch den Abbau der ballistischen Raketen, die einen Atomsprengkopf tragen können. Das ist die offizielle Position des US-Außenministeriums. 


Einige Beobachter sagen, dass die verborgenen Raketenbasen in Nordkorea keinen Bruch der Abrüstungsvereinbarungen mit den USA darstellten. In der Gipfelerklärung von Singapur sind keine konkreten Zeitangaben über den Abbau der Raketenbasen enthalten. Trump selbst kritisierte den Artikel der New York Times über Nordkoreas Raketen:


Trump bezeichnete den Bericht auf Twitter als „falsch“ und „fake news“. Der Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Bolton, sagte, dass Trump weiter zu einem zweiten Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bereit ist. Das bedeutet, die USA wollen den Dialogimpuls aufrechterhalten. 


Trump spielte die Studie des CSIS herunter, indem er sagte, dass sie nichts Neues enthalte. Doch das Tauziehen mit Nordkorea könnte sich verschärfen: 


Die Situation ist alles andere als einfach. Nordkorea und die USA haben verschiedene Positionen, wie die Gegenleistungen für den Denuklearisierungsprozess Nordkoreas aussehen sollen. Das Problem lässt sich nur lösen, wenn eine Seite Konzessionen macht. Unter diesen Umständen könnte Südkoreas Rolle sehr wichtig sein. Seoul sollte seine Zusammenarbeit mit den USA stärken und zugleich die Dialogkanäle zu Nordkorea offenhalten. 


Wann die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea wiederaufgenommen werden, ist im Moment noch unklar. Wichtig ist es, dass sie bereit sind, wieder miteinander zu reden und versuchen, Vertrauen zu schaffen.

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